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Rostock-Marienehe, Heimathafen der Rostocker Hochseefischerei

Im Jahre 1304 wurde Marienehe  von König Erik VI Menved erstmals urkundlich erwähnt.

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Im Mittelalter wurde  noch der alte slawische Name Mergen oder Mergnew von der Bevölkerung verwendet. Erst Mitte des 19.Jahrhunderts setzte sich der von den Mönchen verwendete Name Marienehe durch.

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Bis 1333 war  Mergnew ein Lehen der adligen Familie von Barnekow, die es dann an Rostocker Patrizier verkauften. 

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1393 kaufte der Rostocker Bürgermeister Baggele den Ort und stiftete ihn 1396 dem Kartäuserorden, der hier das Kloster Marienehe errichtete.

Während der Reformation wurde die Auflösung auch dieses Klosters verlangt, die Insassen wehrten sich jedoch heftig. Es kam zu erbittertem Widerstand unter der Leitung des Priors Markwart Behr, der erst am 15. März 1552 durch Waffengewalt gebrochen werden konnte. Das Kloster wurde zerstört, die Steine zum Bau des Güstrower Schlosses verwendet.

Abbildung auf der Vicke Schorler Rolle als "Closter zu Margine"

( Text und Bild Quelle: Wikipedia )

1934 wurde Marienehe von Rostock eingemeindet.

1922 gründete Ernst Heinkel in Warnemünde die Heinkel-Flugzeugwerke. Da aber in Warnemünde eine Expansion nicht möglich war, baute Ernst Heinkel 1933 ein weiteres Flugzeugwerk in Marienehe mit eigenem Werksflugplatz.

Logo der Heinkel Flugzeugwerke

Die Heinkel He 178 war das erste Strahlflugzeug der Welt, ausgerüstet mit einer Heinkel-HeS-3b-Strahlturbine, kontruiert von Hans von Ohain. Der Pilot Erich Warsitz startete von Marienehe am 27.August 1937 zum ersten Flug.

Rostock wurde durch diese Flugzeugwerke zur Großstadt und zum größten Industriestandort von Mecklenburg-Vorpommern.

Heinkel-Flugzeugwerke Rostock                                                       Bildquelle: am-fischereihafen.de

Bei Bombenangriffen der Alliierten auf die Stadt Rostock, nahmen  sie auch hauptsächlich  Industrieanlagen ins Visier, Dabei wurden die Flugzeugwerke 1942 stark beschädigt. 

Am 1.Mai 1945 besetzten die sowjetischen Truppen die Stadt Rostock. Der Flugzeugbau kam zum Erliegen und alles,  was noch in den zerbombten Werksanlagen brauchbar war, wurde demontiert und als Reparation in die Sowjetunion gebracht. Hallen und Gebäude wurden gesprengt. Das war das Ende einer deutschen Flugzeugähra!

Am 1.Mai 1945 besetzte die rote Armee die Stadt Rostock. die Sowjetische Millitäradministration in Deutschland (SMAD) hatte bis zur Gründung der DDR 1949 die oberste Regierungsgewalt inne. 
Um die notwendige Versorgung der Bevölkerung mit Fisch zu ermöglichen, erließ die SMAD am 11.Januar 1946 den Befehl Nr. 11 "Verstärkung und Ordnung des Fischfangs". 

Die ostdeutsche Fischerei wurde wiederbelebt und nun war es den Fischern auch gestattet, über die Küstenzonen hinauszufahren. In der östlichen Ostsee waren allerdings vor dem Krieg keine Hochseefischer ansässig und somit auch keine hochseetauglichen Schiffe vorhanden. Hochseefischerei wurde ausschließlich von westdeutschen Häfen aus betrieben. Also wurden mühsam kleine Fischereifahrzeuge wieder repariert.

Bundesarchiv_Bild_183-C1112-0006-001,_Ro

 

Am 17. November 1949 machte der Rostocker Rat der Stadt den Vorschlag, auf dem Gelände der zerstörten Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke in Marienehe einen Hafen und Betrieb für Hochseefischerei zu errichten. Es entstand eine Fischhalle und eine Reparaturwerkstatt für die Schiffe. 

1950 wurde der VEB Hochseefischerei Rostock gegründet.

Im März 1951 ging die neue Eisfabrik in Betrieb. Sie lieferte 50 Tonnen Eis pro Tag.

Am 1. Mai 1951 ging die erste Fischhalle in Betrieb und der erste äußere Abschnitt des Fischereihafens. Der zweite am 28.Juni 1952.

Am 1. Februar 1952 konnte das neue Berufsschulgebäude bezogen werden und im März begann der Bau des Lehrlingswohnheimes.

1953 wurde die fischmehlfabrik gebaut.

Im Mai 1954 nahm die neue Eisfabrik ihren Betrib auf, mit einer Kapazität von 200 Tonnen pro tag, sowie eine Salzerei. Daszu kamen Sozialgebäude wie Kulturhaus und Betriebsambulatorium.

1956 erfolgte der Bau eines Kühlhauses mit einer Kapazität von 5000 Tonnen und einer Filetierabteilung für Rundfisch.

Am 30. Juni 1959 wurde das "Haus der Hochseefischer" am Holbeinplatz fertiggestellt. Ein Hotel für die Hochseefischer, die im Heimathafen ihre Zeit verbringen mussten.

Die Hafen- und Verarbeitungsgebäude wurden mit TaklereiNetzboden, Versorgungslager, Reparaturbereich und Kühlhaus erweitert.

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Quelle:  Bundesarchiv Bild 183-C0113-0003-001

Bild oben: Bundesarchiv Bild 183-C1112-0006-001

Nach der politischen Wende 1990 stellt das Fischkombinat in Rostock seine Arbeit von einem Tag auf den anderen ein. 

Am 2. August 1990 wird die Rostocker Fischereihafen GmbH gegründet.

Im Herbst 1992 siedelt sich ATR Rautenberg aus Ratzeburg mit ihrem Getreideumschlag als erste Firma an.

1994 modernisiert der RSH Kaianlagen nach heutigen Anforderungen.​ Das Kühlhaus Werk II. wird zum 31.12. stillgelegt.

Die Schiffe der MHF und PIRO (15 Schiffe) beziehen in Marienehe ihr Winterquartier.

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1995 wird der Fischereihafen zum Gewerbepark umgebaut.

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1999 haben sich bereits über 135 firmen angesiedelt.

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2006 verlassen die letzten PIRO-Schiffe den RFH. Damit geht endgültig die Ära der Hochseefischerei in Rostock zu Ende.

 Im Hafen wird das neue Ehrenmal übergeben und eingeweiht. Es ist ein Ort des Gedenkens und der Erinnerung.

2007  hat sich die Zahl der angesiedelten Firmen auf 156 erhöht.

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2008 findet das erste Traditionstreffen der Hochseefischer statt.

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Am 12. Mai 2012 findet das 3. Hochseefischertreffen statt.

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Am  09.05.2015 findet das 4. Traditionstreffen   65 Jahre Fischereistandort Rostock-Marienehe statt.

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Am 13.Mai 2017 findet das 5. traditionelle Hochseefischertreffen statt.

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Rostocker Fracht- und Fischereihafen heute                                                                              Foto: RFH

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